Rettungswesten

Rettungswesten

Nachfolgend geben wir einen Überblick über die verschiedenen Rettungswestentypen, Ausführung aus Ausstattung sowie die definierten Leistungsklassen von Rettungswesten.

Rettungswestentypen

Grundsätzlich wird zwischen Rettungswesten und Schwimmhilfen unterschieden. Rettungswesten bestehen entweder als Feststoffwesten, also aus permanent vorhandenem Auftrieb, oder als aufblasbare Rettungswesten. Schwimmhilfen bestehen in der Regel nur aus Feststoff.

Feststoffwesten

Auftriebskörper aus geschlossenzelligem Kunststoff-Schaum Vorteile: permanenter Auftrieb, keine regelmäßige Wartung nötig, sondern lediglich Überprüfung auf Beschädigungen und optimale Passform, insbesondere für Kinder und Heranwachsende, günstiger Preis. Nachteile: geringer Tragekomfort, Unhandlichkeit.

Schwimmhilfen

mit 50 Newton Auftriebskraft sind eine Sonderform der Feststoffwesten. Wegen geringen Auftriebs und Bauart nur Unterstützung für Fortbewegung im Wasser, keine Ohnmachtssicherheit. Geeignet zum Kanufahren, Surfen, Joellensegeln, Wasserskilaufen und alle anderen Wassersportarten mit geplantem Wasserkontakt.

Aufblasbare Rettungswesten

Auftriebsfähigkeit erst im Einsatzfall, indem Gas aus einer Patrone in einen Schwimmkörper strömt und ihn selbsttätig aufbläst. Vorteile: Handlichkeit und hoher Tragekomfort. Große Auftriebskräfte unterstützen das Drehen in Rückenlage. Nachteile: Wartungsaufwand.

Ausführung und Ausstattung

Aufblasbare Rettungswesten sind in zwei Varianten erhältlich: mit Mechanik für eine bewusste Auslösung per Hand oder mit einer Auslöseautomatik, die bei Wasserkontakt ohne weiteres Zutun den Aufblasvorgang einleitet.

Rettungswesten und Schwimmhilfen müssen in Europa die Verordnung für persönliche Schutzausrüstung (EU) 2016/425 erfüllen. Die Konformität dazu wird mithilfe der harmonisierten Norm DIN EN ISO 12402 nachgewiesen und über eine CE-Kennzeichnung auf dem Produkt dokumentiert. Basismodelle gewährleisten eine Standardsicherheit, können jedoch mit zusätzlicher Ausstattung optimiert werden.

Die Schwimmkörper der Rettungswesten besitzen auffällige Farbtöne von gelb bis rot. Reflexstreifen erhöhen die Wahrnehmbarkeit insbesondere bei Dunkelheit im Scheinwerfer-Lichtkegel.

Zusätzlich können Rettungswesten auch mit Seenotleuchten oder -sendern ausgestattet werden.

Leistungsklassen bei Rettungswesten

Rettungswesten werden in unterschiedlichsten Material-Ausführungen und Leistungsklassen (Leistungsstufen: siehe unten) angeboten.

Sie sollen den Kopf des Verunglückten über die Wasseroberfläche bringen und dort halten sowie das Drehen des Verunglückten in eine sichere Rückenlage unterstützen. Je nach Bekleidung, zum Beispiel bei Schutzkleidung für schweres Wetter, ist dies nur durch hohen Auftrieb zu erreichen.

  • Stufe 50: nicht ohnmachtssichere Schwimmhilfen; geeignet für geschützte Gewässer, wenn Hilfe in der Nähe ist beziehungsweise, wenn der Träger beaufsichtigt wird.
  • Stufe 100: für ohnmachtssichere Rettungswesten; geeignet für Binnengewässer und geschützte Reviere mit leichter Bekleidung.
  • Stufe 150: für ohnmachtssichere Rettungswesten; geeignet für Küstengewässer und die hohe See mit leichtem Ölzeug (wetterfeste Bekleidung ohne Manschetten an Hals und Handgelenken).
  • Stufe 275: Auftrieb für ohnmachtssichere Rettungswesten; geeignet für Hochsee und schwierige Bedingungen auch mit schwerer, wetterfester Kleidung.

Zusätzliche Ausstattung

zur Sicherheitssteigerung der Rettungswesten

  • Rettungswestenlicht: Sendet über mindestens 8 Stunden ein Blinklicht mit einer Helligkeit von mindestens 0,75 cd aus.
  • Seenotsender: Löst einen einen Alarm aus und erleichtert eine Ortung eines MOB. Der Alarm kann über AIS, DSC oder über geschlossene Romaingsystem erfolgen. Seenotsender können zudem die Ortung eines MOB ermöglichen.
  • Sprayhaube: Schützt das Gesicht vor Gischt und Überspülen.
  • Harness (früher Lifebelt): Ein Gurt, der in Brusthöhe angelegt wird. Die lntegrierung eines Harness in eine Rettungsweste zu einer festen, einheitlichen Kombination ist dabei am zweckmäßigsten.
  • Lifeline: Stellt eine Verbindung zum Schiff her, maximal 1,80 Meter lang, einklinkbar an dafür vorgesehene Fixpunkte an Bord (Insbesondere bei rauer See sinnvoll).