Die Non-Profit-Organisation Baltic Sea Heritage Rescue Project (BSHRP) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Ostsee von möglichst vielen verloren gegangen Fischernetzen, sogenannten „Geisternetzen“ zu befreien. Bei ihren Tauchgängen von Bord eines Spezialschiffes aus setzen die Aktivisten das ENOS®-Ortungssystem des FSR-Mitglieds Seareq ein. Das System erhöht die eigene Sicherheit, um nach einem eventuellen Vertreiben durch Strömung zuverlässig wiedergefunden zu werden. Die Technik hilft überdies genauso gut beim Lokalisieren der „Geisternetze“, nachdem diese vom Meeresgrund per Hebeballons an die Wasseroberfläche gelangen.
Derzeit werden Wracks untersucht, die vor der Küste Litauens in bis zu 70 Metern Tiefe liegen. Nach der Entfernung der Geisternetze werden die Schiffe wissenschaftlich erfasst, in Kooperation mit Unterstützung Litauens beispielsweise durch das Innenministerium, das Kulturministerium, das Fischerei-/Agrarministerium sowie durch diverse Universitäten. Genaue Positionen der Wracks werden gemeldet, deren Historie wird aktualisiert und nicht zuletzt deren Zustand vor dem Hintergrund des Umweltschutzes. Fischernetze zerfallen in kleinere Bestandteile die von Fischen und Vögeln aufgenommen werden können, Mikroplastik setzt allen Organismen zu.
Das ENOS-System wird an die Netze gehängt, ehe die Taucher sie an die Wasseroberfläche schicken. Hier senden sie alle 15 Sekunden ihre genaue Position an den ENOS-Empfänger an Bord des Expeditions-Schiffs, wodurch die Crew sie ständig im Blick hat. Das macht die Arbeit effektiver, weil die Netze an der Wasseroberfläche nicht mehr verloren gehen. Manchmal treiben sie auch dicht darunter und stellen eine Gefahr dar.
Die geborgenen Geisternetze werden von einem schwedischen Unternehmen fachmännisch entsorgt. Da jedes Netz aus mehreren Kunststoffen besteht, müssen die wieder in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt werden, ehe man sie vernichten kann.