Die Chance, im kalten Wasser längere Zeit zu überleben, wird durch Kälteschutzanzüge verbessert. Die Materialien leiten die Wärme des Körpers nicht weiter und isolieren ihn gegen das kalte Wasser.
Kälteschutzanzüge als Eintauchanzüge oder Überlebensanzüge schützen den menschlichen Körper im kalten Wasser vor Auskühlung beziehungsweise verlangsamen diesen Prozess. Sie erreichen ihre Schutzwirkung, anders als normale wärmende Kleidung, die in der Luft getragen wird, durch möglichst vollständige Isolation des gesamten Körpers vor dem Wasser. Im Idealfall lassen sie nur eine kleine Öffnung für Mund und Nase zum Atmen. Diese Anzüge sind aus wasserdichten und isolierenden Werkstoffen hergestellt. Sie werden auf Binnenschiffen, Behördenschiffen oder bei Rettungsmannschaften (Eisrettung) eingesetzt, ohne dass Vorschriften dies fordern. Dabei sind sie häufig den SOLAS-Bestimmungen entsprechend ausgelegt.
Für Kälteschutzkleidung in Europa gibt es für Personen, die bei ihrer Arbeit oder in ihrer Freizeit nahe oder auf dem Wasser aktiv sind, seit 2002 (2007 in Revision) verbindliche Normen DIN EN ISO 15027 (Schutz-kleidung gegen Unterkühlung im Wasser: Teil 1 Kälteschutzanzüge, Teil 2 Seenotkälteschutzanzüge, Teil 3 Prüfverfahren) für die Herstellung dieser als Persönliche Schutzausrüstung (PSA) eingestuften Bekleidung. Die in der Norm definierten Anzüge weisen unterschiedlichen thermischen Schutz auf, der für unter-schiedliche Wassertemperaturen (<5°C, 5-10, 10-15, > 15 °C) jeweils 4 Leistungsklassen von Anzügen festlegt. Die Leistungsklasse wird jeweils durch eine geschätzte Aufenthaltszeit im Wasser in Stunden angegeben.
Je nach Schutzklasse können diese Anzüge (nach SOLAS oder DIN EN ISO Vorschriften) nur sehr kurze Zeit ohne thermischen Stau an der Luft während der Ausübung der Arbeit oder des Sports getragen werden.
Daher gibt es z.B. Wetterschutzanzüge – auch Anti-Exposure-Suits. Man nennt sie auch „Einstunden-Überlebensanzug“. Sie haben geringere Kälte-Isoliereigenschaften als Eintauchanzüge. In der Sportschifffahrt spielen Wetterschutzanzüge untergeordnete Rollen.
Wärmeschutzhilfsmittel – auch Thermal Protective Aids – beschreiben schlafsackähnliche Gebilde, aus denen entweder nur das Gesicht hervorguckt, beziehungsweise als „Säcke“ mit Armen oder Anzüge mit Armen und Beinen. In der Sportschifffahrt sind sie z.T. aus ganz einfachen Materialien gefertigt, ähnlich den kleinen Aluminium-Rettungsdecken an Tankstellen. Sie sind aber ebenso in Ausführungen aus hochwertigen, robusten Kunststoff-Materialien, teils mit Gewebe verstärkt, mit niedrigerem U-Wert erhältlich. Da sie klein verpackt werden können, sind sie gut an Bord zu verstauen und auch für Rettungsinseln geeignet – ein kleines, günstiges Rettungsmittel mit großer Wirkung