Die Corona-Krise stellt besondere Anforderungen an die Hygiene – auch für Rettungsmittel. Es taucht die Frage auf: Wie kann man seine Rettungsweste desinfizieren und die Viren möglichst effektiv bekämpfen?
FSR-Mitglied SECUMAR gibt Tipps
Das FSR-Mitgliedsunternehmen SECUMAR hat Hinweise zusammengestellt:
- Die meisten Desinfektionsmittel basieren auf Alkohol wie z. B. Ethanol oder Isopropanol. Alkohol besitzt die Eigenschaft, dass er entfettend wirkt. Bei aufblasbaren Rettungswesten wird jedoch an verschiedenen Stellen Fett oder Öl verwendet, um Ventile und Dichtungen abzudichten. Desinfektionsmittel wirken somit einer Dichtigkeit von Schwimmkörpern entgegen und beeinträchtigen damit die Funktion der Rettungsweste und gefährden somit die persönliche Sicherheit.
- Desinfektions- und Reinigungsmittel, insb. wenn sie Chlor enthalten, können mit Kunststoff, insbesondere Polypropylen, Polyethylen und Polyvinylchlorid (PVC) reagieren und ihn beschädigen. All diese Kunststoff-Materialien werden auch in Rettungswesten verwendet. Auch Desinfektionsmittel auf Basis von Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, können mit Kunststoff reagieren und ihn beschädigen. Dabei kann es sich auch um äußerlich nicht erkennbare Beschädigungen wie beispielsweise eine Versprödung des Kunststoffes handeln. In allen Fällen wird die Funktion der Rettungsweste beeinträchtigt und damit die persönliche Sicherheit gefährdet.
- Alkohol wird zudem dazu verwendet, Patch- und Klebeverbindungen oder auch Beschriftungen, wie wir sie bei Rettungswesten einsetzen, zu lösen. Sie können somit zu weiteren optischen Beschädigungen der Rettungswesten führen.
- Desinfektions- und Reinigungsmittel können zudem die Farbechtheit von Stoffen beschädigen. Rettungswesten können damit bis zum vollständigen Farbverlust bleichen. Sie verlieren damit ggf. ihre Signalwirkung. Auch hierdurch wird die Funktion der Rettungsweste und somit die persönliche Sicherheit beeinträchtigt.
Insgesamt sollte von einer Verwendung lösungshaltiger Medien abgesehen werden, da Kunststoffe mit Lösungsmitteln reagieren und beschädigt werden können. Letztlich wird damit die persönliche Sicherheit gefährdet.
Aufblasbare Rettungswesten sowie Feststoffrettungswesten sollten deshalb lediglich mit Feinwaschmittel oder schwacher Seifenlauge gesäubert werden. Wassersportlerinnen und Wassersportler sollten dazu unbedingt die Pflegehinweise auf den Etiketten sowie in der jeweiligen Bedienungsanleitung ihrer Rettungsweste beachten.
Grundsätzlich sollte klar sein, dass Rettungswesten Persönliche Schutzausrüstung (PSA) sind. Das bedeutet, dass jede Person ausschließlich eine eigene Rettungsweste nutzen sollte, für die man selbst die Verantwortung trägt. Dabei geht es um die korrekte Handhabung, das Einstellen auf den eigenen Körper sowie das Sicherstellen der Funktionssicherheit der eigenen PSA – und eben auch deren Sauberkeit.