Rettungswesten

Rettungswesten

Rettungswesten sollen in Seenot geratene Personen vor dem Ertrinken bewahren und deren Rettung unterstützen.

Rettungswesten – im Volksmund fälschlicherweise auch Schwimmwesten genannt — sind in den unterschiedlichsten Ausführungen und Sicherheitsklassen (siehe unten) erhältlich.

Man unterscheidet zwei Haupt-Bauarten:

  • Feststoffwesten, bei denen der Auftriebskörper aus geschlossenzelligem Schaum besteht. Sie haben den Vorteil, dass der Auftrieb im Bedarfsfall nicht erst erzeugt werden muss, sondern permanent vorhanden ist. Moderne Feststoffwesten sind dabei so gut geschnitten, dass sie ihren Träger bei Bewegungen nicht behindern.
  • Aufblasbare Rettungswesten, deren Schwimmkörper erst im Einsatzfall mit Gas gefüllt werden und so den Auftrieb erzeugen. Ihre größten Vorzüge sind Handlichkeit und Tragekomfort. Aufblasbare Westen unterteilen sich wiederum in solche, die per Hand ausgelöst werden und jene, die sich beim Kontakt mit dem Wasser automatisch aufblasen.

Alle Rettungswesten haben die gleiche Aufgabe: Sie sollen den Kopf des Verunglückten über der Wasseroberfläche halten; nach Möglichkeit auch dann, wenn er nicht bei Bewusstsein ist. Sie sollen den Verunglückten automatisch in eine sichere Rückenlage drehen.

An Bord von Seegehenden Schiffen, die den SOLAS-Bestimmungen unterliegen, wird zwischen so genannten Arbeitssicherheitswesten, das können auch 150 Newton Rettungswesten mit Einkammersystem sein, für das Tragen bei der Arbeit an Deck und SOLAS-Rettungswesten unterschieden.
Es gibt aber auch SOLAS-Rettungswesten die gleichzeitig als Arbeitssicherheitsweste mit CE Zeichen zugelassen sind.

Für den SOLAS-Bereich zugelassene Rettungswesten auf europäischen Schiffen müssen mit dem Steuerrad-Zeichen gekennzeichnet sein. Es bestätigt, ob die Anforderungen der Vorschriften erfüllt wurden wie beispielsweise in Doppelkammer-Systemen ausgelegte Schwimmkörper, die Ausstattung mit Rettungswestenlichtern oder der erforderlichen Anzahl von Reflexstreifen. Jedes Bauteil muss für sich ebenso mit dem Steuerrad gekennzeichnet sein. Außerdem müssen die verwandten Materialien in punkto Festigkeit bestimmte Kriterien erfüllen, und im Einsatzfall darf ein festgelegtes Freibord nicht unterschritten werden.

Symbolisiertes Steuerrad als Konformitätskennzeichen für SOLAS-Produkte (Schiffsausrüstung/MED)
SOLAS-Steuerrad als Konformitätskennzeichen für SOLAS-Produkte (Schiffsausrüstung/MED)

Für die Vergabe des Steuerrad-Zertifikats sind in den verschiedenen Staaten unterschiedliche Institutionen zuständig, in Deutschland die Prüf- und Zertifizierunsstelle DGUV Test und der DNVL GL. Je nach unterschiedlichen Sicherheitsbedürfnissen und Anforderungen können Rettungswesten zusätzlich mit Sprayhauben und weiterem Zubehör nachgerüstet werden.

Der Hersteller muss auf Anfrage eine Konformitätserklärung abgeben, die die rechtmäßige Kennzeichnung des Produktes bestätigt.

Weitere Informationen hierzu erteilen die Hersteller der Rettungswesten und Schutzbekleidung oder der FSR.